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Jinbei DM-150 – eineinhalb Jahre und etwa 20 Studio-Shootings später…

September 20, 2011 4 Kommentare

Vor etwa eineinhalb Jahren hatte ich mir ja eigene Studioblitze gegönnt, um in meinem Wohnzimmer-Studio erste Erfahrungen in Richtung Studio und Portrait sammeln zu können – damals hatte ich ja hier über meinen Ersteindruck, sowie hier und hier nach meinen ersten beiden Shootings einigermaßen ausführlich geschrieben.

Nun, etwa 18 Monate und gute 20 Shootings später möchte ich meine Erfahrungen mit meinen „China-Krachern“ mal wieder teilen. Ich möchte jetzt nicht vollmundig von einem Dauertest reden, denn mein hobbymäßiger Einsatz 1-2 Mal im Monat würde diesem Begriff nicht gerecht.

Bevor ich hier jetzt seitenweise Prosa schreibe, gibt’s hier einfach eine +/- Liste:

+ Preis: damals 69 Euro je Stück (+10 Euro für den Standardreflektor), wurden ein paar Wochen zuvor aber auch schon für 49 Euro verschleudert.

+ „echtes“ (Bowens-kompatibles) Bajonett, d.h. es gibt auch vernünftige Lichtformer, bei denen man keine Angst haben muss, daß sie bei Überkopf-Einsatz plötzlich herunterkommen

+ Leistung: 150 Ws sind für’s Arbeiten in einem Wohnzimmer-Studio idR mehr als ausreichend

+ konstante Leistungsabgabe und Lichttemperatur: Bei meinen Shootings konnte ich bisher noch keine Signifikanten Leistungs- oder Lichttemperatur-Schwankungen feststellen

+ Regelbereich: Ein stufenloser Regelbereich von 1/16 (9,75 Ws)  bis 1/1 (150 Ws) ist sehr gut brauchbar, vor allem auch für Lowkey-Aufnahmen, bei denen man ansonsten tendenziell eher mit zuviel Licht kämpfen muss. Außerdem läßt sich in einem etwas abgedunkelten Studio auch sehr gut mal mit offener Blende arbeiten

+ Bedienung: Das, was man braucht, ist vorhanden: Leistungsregler, Ein-/Aus-Schalter, Schalter für Einstelllicht und Fotozelle und eine 3,5mm-Buchse für Synchronkabel oder Blitzauslöser

+ Verarbeitung: einfacher, aber robuster Aufbau. Die Blitze fühlen sich nicht „billig“ an

+ relativ kompakt

+ Blitzneiger: Der Blitzneiger in der Art eines Video-Neigers ist sehr robust ausgeführt und überzeugt mich mehr als z.B. die Klemmung bei Hensel

+ Auch in Verbindung mit einer umgebauten USV als „Billig-Porty“ (==> poor man’s porty) nutzbar, siehe hier und hier 

– Einstelllicht: Leider nicht regelbar und mit 100W auch nicht sonderlich stark. Proportional und mit etwas mehr Leistung wäre schon schön…

– Synchronbuchse: Leider nur 3,5mm, auch wenn bei den gängigen (günstigen) Funktriggern idR. gleich die passenden Kabel mitgeliefert werden. 6,3mm wären einfach robuster

 Letztendlich habe ich den Kauf meiner 3 DM-150 noch keine Sekunde bereut und obwohl ich noch einen Championata RD-400 (umgelabelter Jinbei DP-400) hier habe, der mir zum einen mehr Leistung und zum anderen stärkeres, proportionales Einstelllicht bietet, setze ich doch lieber meine DM-150 ein – die sind einfach kompakter und „handlicher“. Somit wird der Championata-Blitz meist dazu degradiert bei Highkey-Aufnahmen den Hintergrund totzublitzen.

Bislang hatte ich mit meinen DM-150 Blitzen noch keinerlei Probleme – eine kaputte Glasrohrsicherung und eine kaputte  Einstelllicht-Birne führe ich auf Spannungsschwankungen im Netz zurück. Und ich gehe mal davon aus, daß mir die Blitze noch recht lange halten werden. In punkto Preis/Leistung gibt es IMHO kaum etwas Besseres für meine Zwecke.

poor man’s porty – erster Praxisbericht, 2. Teil, Bilder

Juni 10, 2010 1 Kommentar

Die ersten Bilder, die bei meinem Shooting mit dem poor man’s porty entstanden sind, habe ich endlich mal gesichtet und zum Teil auch bearbeitet. Das Lichtsetting war immer recht einfach: Ein Jinbei DM-150 etwa auf 1/4 Leistung mit einem silbernen Reflexschirm, Abstand zum Model etwa 2m, wechselnde Richtungen, immer leicht von oben.

Die hier gezeigten Bilder sind nur minimal bearbeitet: Weißabgleich, Schnitt, Helligkeit, und Kontrast.

poor man’s porty – erster Praxisbericht

Juni 6, 2010 2 Kommentare

So, wie versprochen gibt es nun von meiner Seite den ersten Praxisbericht von meinem „poor man’s porty“, sprich der umgebauten USV vom Typ „Mustek Powermust 800 USB“.

Am Freitagnachmittag hatte ich also mein erstes Shooting on Location, bei dem ich erstmals meinen Billig-Porty und einen Jinbei DM-150 eingesetzt habe. OK, wir waren schon einen Tag vorher mal für eine Stunde dort und hatten kurz angetestet, inwieweit mein mobiles Equipment wirklich mobil ist und ob ich mit einem Blitzkopf und einem großen Reflexschirm auskomme…

Wie gesagt, Freitagnachmittag ging es los, 15 Uhr war Treffpunkt mit Model, Visa und Assistent, danach 10 Minuten Fussmarsch zur Location. Während mein Model gestylt wurde, widmete ich mich gemeinsam mit meinem Assi dem Lichtaufbau. Als Zack Arias Fan wollte ich mit einer künstlichen Lichtquelle auskommen und entschied mich für einen meiner DM-150 in Kombination mit einem silbernen 120cm-Reflexschirm. Das Setting regelte ich meist auf Blende 5.6 ein, bei ISO 200 bedeutete das eine Leistung von etwas mehr als 1/4 am Blitz, was mir auch etwas Reserven bei der Akku-Kapazität meines Billig-Porties geben sollte. Gegen 17 Uhr konnten wir dann auch anfangen zu fotografieren, zuerst mit dem alten Akku in der USV, nach etwas über 100 Schüssen wechselte ich dann auf den neuen 10Ah-Akku. Leider mussten wir aufgrund eines nachfolgenden Termins unser Shooting um 18.30 Uhr nach etwa 100 weiteren Schüssen beenden, obwohl der Akku vermutlich noch wesentlich länger gehalten hätte.

Die Bilder von Shooting habe ich zwar schon grob gesichtet, werde ich allerdings erst in ein paar Tagen zusammen mit Bildern von der umgebauten USV und einigen Making-Ofs hier posten können.

Ein erstes Fazit gibt es aber dennoch:

  • Der Umbau der USV in den Kunststoff-Werkzeugkoffer war eine gute Entscheidung, die USV läßt sich so wesentlich leichter in der Gegend herumtragen. Außerdem habe ich so auch immer gleich einen (hoffentlich immer voll geladenen) Ersatz-Akku dabei.
  • Einen Sturz aus etwa 50cm Höhe auf Asphalt  überlebte die umgebaute USV ohne weitere Probleme, das Originalgehäuse wäre bei einem solchen Sturz vermutlich beschädigt worden.
  • Der 3 Jahre alte und vermutlich stark gebrauchte Original-Akku liefert noch genug Strom für etwa 100 Blitze bei einem angeschlossenen DM-150, sofern dieser nicht auf voller Leistung läuft. Der neue 10 Ah-Akku dürfte nochmals 150-200 weitere Blitze ermöglichen. Für ein „normale“ Shootings halte ich das für absolut ausreichend. Wenn abzusehen wäre, daß man mehr Bilder machen wird oder mit zwei Blitzen arbeitet, kann man sich immer noch einen weiteren Akku für etwa 25 Euro besorgen.
  • Die USV ist nur einmal kurz „ins Stocken“ geraten, als der alte Akku ziemlich leer war, ansonsten konnte ich keinen Unterschied gegenüber Netzbetrieb feststellen.
  • Das Gepiepe der USV läßt sich mit einem Punkt Heißkleber auf den Piezo-Summer etwas dämpfen, was den Vorteil hat, daß man genau weiß, wann der Akku zur Neige geht. Kein Piep, dann Akku leer. Obwohl ich anfangs befürchtet hatte, daß das Gepiepe ziemlich nerven würde, war es dann doch vernachlässigbar.
  • Da ich meist nur auf 1/4-Leistung gearbeitet habe, wären auch noch Reserven vorhanden, wenn ich wirklich mal in der Sonne blitzen sollte.
  • Das Setting mit einem großen, silbernen Reflexschirm liegt mir recht gut, zumal ich gerne auch mal ein paar Schatten erzeuge und nicht unbedingt ein Freund der komplett schattenfreien Ausleuchtung bin.

Noch ein paar Worte zur mitgeschleppten Ausrüstung:

  • Poor man’s porty mit zwei Akkus ==> etwa 9kg
  • „Studio-“ Tasche mit einem Jinbei DM-150, Funktriggern, Kabel, Schirmreflektor, Normalreflektor mit Wabe und etwas Kleinkram ==> etwa 5kg
  • Stativtasche mit Stativ und Reflexschirm ==> etwa 3kg
  • Kamera-Rucksack mit zwei Kameras und ein paar Objektiven ==> etwa 5kg

Insgesamt läßt sich diese Ausrüstung noch einigermaßen bequem alleine transportieren, zumal ich zumindest auf dem Hinweg noch 2 große Wasserflaschen in der Studiotasche hatte (nochmals etwa 4kg). Typischerweise hat man ja aber noch mindestens ein Model dabei, dem man dann z.B. die Stativtasche in die Hand drücken kann 😉